1. Dezember 2006

Wir feiern am 22.Dezember 15 Jahre Tanztheater Lysistrate

194 Tänzerinnen, 7 Tänzer, 31 Techniker, 35 Inszenierungen, davon 12 Eigenproduktionen, 10 Märchen, 13 Performances, 6 Koproduktionen, mindestens 1700 Stunden Probe, 600 Lichteinstellungen, 420 Musikstücke von 106 Komponisten, 250 Kostüme. Was verbirgt sich hinter diesen trockenen Zahlen? Diese Statistik steht für 15 Jahre Tanztheater Lysistrate. Und das Tanztheater Lysistrate verkörpert seit 1991 eine unbändige Lust und Leidenschaft am Tanz.
Angefangen hatte alles mit der kleinen Frage nach einem außerunterrichtlichen Angebot. Kurze eindeutige Antwort – Tanztheater (laut Duden auch recht trocken „Sammelbezeichnung für Gegenbewegung zum klassischen Ballett, enge Wechselbeziehung zwischen Tanz und Drama“). Geworden ist daraus eine ansteckende Leidenschaft für alle, die es lieben der Faszination der Musik durch Hingabe des Körpers zu erliegen.
Neben dem künstlerischen Erfolg (8 mal Teilnahme an bundesweiten Festivals, Preisträger Prora 03 und 06, Vorstellungen in 20 Gastspielorten in 6 Ländern) steht der ganz persönliche Erfolg für jedes einzelne Mitglied. Das Tanztheater Lysistrate bedeutet Lust an Bewegung bis an die eigenen Grenzen gehend, den Körper bis zur absoluten Erschöpfung treiben. Auseinandersetzung mit verschiedensten Themen auf körperlicher und intellektueller Ebene. Da rauchen nicht nur die Füße, sondern oft genug auch die Köpfe im Tanzsaal. Und dann ist da noch der Teamgedanke, der irgendwie für den einzelnen über allem steht. Betritt man den Probenraum sieht man energiegeladene Tänzer auf der Bühne während in den hinteren Reihen ein mathematisches Problem diskutiert oder der Liebeskummer im allgemeinen und im besonderen besprochen wird. Der hereinschwebende Duft aus der Küche kündet von der nahenden Mittagspause.
Bei allem Elan macht sich manchmal auch Müdigkeit breit. Da ist nicht so sehr die Müdigkeit der Knochen nach dem zehnten Durchlauf einer Choreografie gemeint, viel mehr die Müdigkeit gegenüber den Widrigkeiten des Alltags von terminlichen Fehlplanungen über Kurzschluss im Lichtpult bis hin zu Unzuverlässigkeit von Partnern.
Aber dann vertreibt seit 15 Jahren auch immer wieder eine Premiere, Vorstellung oder kreative Probe diese Müdigkeit und lässt das Tanzfeuer auflodern.

In diesem Sinne herzlich willkommen am 22.12.06, 19.30 Uhr Aula des Goethe-Gymnasiums! „TanzSplitter“ lassen die Highlights der letzten 15 Jahre aufsplitzen und wollen ein Tänzer-Familientreffen sein.